Also ich muss Euch was erzählen. Unsere Menschen machen ja manchmal komische Sachen und wir Hunde sollen das dann verstehen. Unsere Leute haben irgendwann angefangen, ihre Schränke auszuräumen.
Das tun sie das ja eigentlich ständig, nehmen Wäsche aus dem Schrank und wenn sie die getragen haben, stecken sie die in eine Kiste, um sie dann später aus der Kiste rauszunehmen und in die Waschmaschine zu stecken. Nach einiger Zeit holen sie die da wieder raus und stecken sie in die andere Waschmaschine. Wenn die dann fertig ist, packen sie die Wäsche in einen Korb und dann wird sie wieder in den Schrank gepackt.
Aber diesmal war das alles anders. Die haben die Sachen aus den Schränken geräumt und in Pappkisten gepackt. Erst nur ein paar, aber dann wurden das immer mehr. Die Schränke wurden leer geräumt und stattdessen stapelten sich die Pappkisten überall. Und weil nicht genug Platz da war, haben sie unsere Hundecouch wegeräumt. Abends haben wir die draußen auf der Wiese gefunden und am nächsten Tag war sie ganz weg.
Aber damit nicht genug. Dann haben unsere Menschen auch noch ihren großen Kleiderschrank im Schlafzimmer ausgeräumt. Die Sachen kamen auch in Pappkisten, nur waren die viel größer als die anderen Kisten. Dafür war natürlich auch kein Platz und Herrchen hat den großen Kleiderschrank kaputt gemacht und mit Benjamin draußen auf die Wiese gelegt. Auch der war am nächsten Morgen weg. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, dass die auch unsere Körbchen auf die Wiese stellen, aber das wollten sie dann wohl doch nicht.
Dann sind wir mit dem Auto immer in eine andere Stadt gefahren, aber nicht zum Spazierengehen – also doch – wir sind da auch im Wald gelaufen, aber wir waren den ganzen Tag in einem Haus. Das Haus war ganz leer, also keine Körbchen oder Möbel waren da. Und die Menschen haben das Haus ganz schmutzig und ungemütlich gemacht. Sie haben das Papier von der Wand abgekratzt und Herrchen hat sogar eine ganze Wand kaputt gemacht. Die war nachher einfach weg. Wahrscheinlich haben die die auch auf die Wiese gelegt…
Aber irgendwann haben unsere Menschen dann angefangen dieses Haus wieder schön zu machen. Dabei haben dann auch andere Menschen geholfen, die ich nicht kannte. Aber die waren ganz nett und deshalb haben wir die auch nicht angebellt. Einige haben neues, sauberes Papier an die Wand geklebt und mit weißem Wasser bepinselt. Saufen konnte man das nicht und das klebte auch an meinem Fell. Aber mit etwas Wasser ging mein Fell – und das von Devil natürlich auch – wieder ganz sauber. Verena und Herrchen haben ganz viele Holzbretter auf den Boden gelegt. Das sieht richtig schön aus. Dann haben andere Männer neue Schränke und andere Sachen gebracht.
Aber dann kam die ganz große Sause. Herrchen hat die Küche kaputt gemacht und die Einzelteile gestapelt. Ich hab mir schon Sorgen um mein Futter gemacht, aber das gab es trotzdem. Dann kamen ganz viele Männer und haben alle unsere Sachen, die Möbel und die ganzen Pappschachteln mitgenommen und in große Autos gesteckt. Die waren viel größer als unser Wohnwagen. Der Devil war so aufgeregt, dass er die Männer angebellt hat. Da mussten wir mit Verena zu Oma gehen und durften nicht weiter zugucken. Auf jeden Fall war die Wohnung am Ende ganz leer, alles weg – auch die Körbchen. Dann sind wir in das Haus gefahren. Herrchen und Frauchen haben in einem neuen Bett geschlafen und der Benjamin war auch schon da. Der hatte auch schon ein paar Möbel und ganz viel Chaos mitgebracht. Am nächsten Tag kamen die Männer mit den großen Autos und haben alle unsere Sachen wieder ausgeladen, auch die Körbchen.
Die Menschen haben dann versucht, so schnell wie möglich die Pappkisten auszupacken und die Sachen alle wieder in die Schränke zu packen. Das hat allerdings etwas gedauert, aber selbst Benjamin hat es geschafft, das Chaos zu beseitigen. Also wir wohnen jetzt in diesem Haus. Frauchen und Herrchen wohnen unten, Verena und Benjamin wohnen oben. Dann gibt es noch einen Keller, da wohnt meistens nur der Benjamin. Und wir haben jetzt einen Garten, da wohne ich am liebsten. Und im Esszimmer gibt es ganz große Glasscheiben, bis zum Boden und selbst das Dach ist aus Glas. Der Devil sitzt immer vor der Glasscheibe und bellt die Vögel im Garten an. Das ist vielleicht ein Depp. Im Garten gibt es einen Teich, da können wir immer saufen, auch wenn der Benjamin das nicht will – ich stelle mich nämlich zum Saufen immer in den Teich. Und dann schimpft der Benjamin immer. Ich finde, das ist ein tolles Spiel.
Wir können hier überall ganz super Gassi gehen. Wir brauchen nicht mit dem Auto in den Wald fahren. Der Wald ist ganz nah am Haus. Und es gibt hier so viele Wege. Wir müssen jetzt erst mal alles genau erkunden und natürlich alles markieren. Auch andere Hunde haben wir hier schon getroffen, aber nicht so viele, wie in unserem alten Zuhause. Ich finde es hier echt cool. Ich glaube unsere Menschen finden es auch cool hier. Wir sind zwar nicht, wie sonst im Frühling, mit dem Wohnwagen weggefahren, aber hier ist es fast wie im Urlaub. Nur das Meer, das gibt es hier noch nicht, aber die Lippe - das ist auch Wasser...
Bis bald
Euer Snickers